Gustav Mahler Kompositionspreis der Stadt Klagenfurt

Jury

Jury - Vorsitz

Johannes Berauer (A)

Johannes Berauers ist einer der vielseitigsten Komponisten Österreichs. Sein aktuelles Projekt „The Vienna Chamber Diaries“, eine Synthese aus Kammermusik und Jazz, debütierte 2013 u.a. mit den Solisten Wolfgang Muthspiel, Klaus Gesing und Gwilym Simcock.

Als Arrangeur arbeitete er für Oud Meister Anouar Brahem an „Souvenance“ mit dem Orchestra Svizzera della Italiana und  „Blue Maqams“ mit Dave Holland, Jack DeJohnette und Django Bates, erschienen auf ECM. Im Projekt „King of Ghosts“ komponierte er Stummfilmmusik gemeinsam mit Sarod Virtousen Soumik Datta und dirigierte dazu das Scottish Chamber Orchestra u.a. beim Edinburgh MELA Festival.

Berauer arbeitete weiters mit dem London Philharmonic Orchestra, Adelaide Symphony Orchestra, Shanghai Symphony Orchestra, dem Gulbenkian Orchestra, dem Brucknerorchester, Tallinn Chamber Orchestra, Symphonieorchester Vorarlberg und Camerata New York und erhielt Kompositionsaufträge u.a. vom Wiener Musikverein, Brucknerfest Linz  oder der Linzer Klangwolke.

Unter seinen Auszeichnungen finden sich das Staatsstipendium, Brucknerstipendium, Scrivere in Jazz oder der Gustav Mahler Preis.

Sein Studium absolvierte Berauer an der A. Bruckner Privatuniversität Linz (u.a. bei Christoph Cech) sowie am New England Conservatory und Berklee College of Music in Boston (bei Bob Brookmeyer und Lee Hyla), wofür er ein Fulbright Stipendium erhielt.

Berauer unterrichtet derzeit Jazzkomposition an der Kunstuniversität Graz und war zuvor am  Konservatorium Klagenfurt und an der Musikuniversität Wien tätig.

 www.johannesberauer.com

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Cordula Bürgi (CH)

CORDULA BÜRGI

Die Dirigentin Cordula Bürgi, geboren und aufgewachsen in der Schweiz, studierte an der Musikhochschule Luzern Violine und an der Musikakademie Basel Dirigieren und Gesang. Seit ihrer Kindheit spielte sie in diversen Jugendorchestern und kammermusikalischen Formationen. Schon früh entdeckte sie ihre Begeisterung für alte und neue Musik. 2008 übernahm sie die musikalische Gesamtleitung der Mädchenkantorei Basel. Nach kontinuierlicher Aufbauarbeit mit den verschiedenen Chorstufen betreute sie zahlreiche Konzerte und Theaterproduktionen am Theater Basel. Darüber hinaus wurde sie für zahlreiche weitere Einstudierungen u.a an der Staatsoper Berlin (Beat Furrers Oper „Violetter Schnee“), der Oper Graz und beim SWR Vokalensemble eingeladen. 2014 übersiedelte sie nach Wien und gründete dort das Ensemble für alte und neue Musik „Cantando Admont“. Dieses solistische Ensemble, bestehend aus hervorragenden Sänger:innen konnte sich mit ihr als künstlerischer Leiterin innerhalb weniger Jahre im Europäischen Musikleben etablieren und trat bei renommierten Festivals wie Salzburger Festspiele, Bayreuther Festspiele, Acht Brücken Festival Köln, Münchner Biennale, Klangspuren Schwaz, Wien Modern, Musikfestival Bern, ZeitRäume Basel, Mahler Festival Toblach und in Häusern wie Deutschen Oper Berlin, Teatro Colon in Buenos Aires und Onassis Center Athen auf. Für 2025 ist eine Opernproduktion an der Zürcher Oper geplant. Als Dirigentin tritt sie im Rahmen der Konzerte von Cantando Admont sowohl im In- wie auch Ausland und mit verschiedenen europäischen Instrumentalensembles wie z.B. dem KNM Berlin und dem Ensemble Phace Wien auf.

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Helena Sorokin (LVA)

HELĒNA SOROKINA

Die in Wien lebende Mezzosopranistin Helēna Sorokina wurde in Riga, der Hauptstadt Lettlands, geboren. Erste musikalische Erfahrungen sammelte sie ab dem Alter von 5 Jahren auf der Geige, am Klavier und im Chorgesang. Von 2010 bis 2019 studierte sie Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz sowie seit 2014 Gesangspädagogik. Seit 2021 ist sie Doktorandin der Künstlerisch-Wissenschaftlichen Doktoratschule der Kunstuniversität Graz. Sie ist regelmäßig als Konzertsängerin für die EuropaChorAkademie und verschiedene Orchester (u.a. Israel Chamber Orchestra, Symphoniker Hamburg, Thüringen Philharmonie Gotha, Ornamentum Wien, Georgisches Kammerorchester Ingolstadt etc.) im In- und Ausland tätig.

Sie sang die Altpartien u.a. in Bachs Weihnachtsoratorium, Händels Messiah, Bruchs Das Lied von der Glocke und Mendelssohns Paulus in einigen der größten Konzertsälen Deutschlands, Italiens und Österreichs in Zusammenarbeit mit Dirigenten wie u.a. Sir Roger Norrington, Joshua Rifkin, Paolo Paroni, Joshard Daus, Johannes Prinz und Beat Furrer. Dank ihres absoluten Gehörs konnte sie 2013 eine der Hauptrollen (1. Frau) in der Uraufführung der Oper Asteroid 62 von Dmitri Kourliandski und 2016 die Altpartie in der Uraufführung der Opernperformance Paradise von Laure M. Hiendl im Rahmen vom Musikprotokoll im Steirischen Herbst gestalten. Als Solistin trat sie u.a. im Rahmen vom Internationalen Brucknerfest Linz 2014 (EntArteOpera), im Stadttheater Leoben und in der Oper in der Krypta Wien auf. Sie sang u.a. Rollen wie Anita (West Side Story), Prinz Orlofsky (Fledermaus), Mercedes (Carmen), Suzuki (Madama Butterfly), Lola (Cavalleria Rusticana) und Polina (Pique Dame). Regelmäßig veranstaltet sie Liederabende, z.B. 2015 das Konzert Schattentheater mit Cembalo im Rahmen von Rigaer Festival für Alte Musik und Tanz oder 2016 das Konzert Himmlische Klänge und Stimmen im Rahmen von Linzer Höhenrausch. 2013 bis 2020 tratt sie mit Chanson-Programmen zusammen mit Prof. Karlheinz Donauer oder mit dem Jazzorchester Eddie Luis&die Gnadenlosen auf.

Seit 2017 ist sie Altistin des Vokalensembles für Alte und Neue Musik Cantando Admont unter der Leitung von Cordula Bürgi. Mit diesem Ensemble gastierte sie u.a. bei den Salzburger Festspielen 2018, 2020 und 2021, Zeiträumen Basel, Musikfestival Bern, Gustav Mahler Musikwochen in Toblach, open music und die andere saite in Graz, Klangspuren Schwaz, Imago Festival Ljubljana, Musik und Kirche Brixen, Brücken_18, Wissenschaftskolleg zu Berlin, Teatro Colon in Buenos Aires, Yale NUS College in Singapur, Musikfestival der Azoren und Sound of Wander in Mailand. 2022 sind Auftritte bei der Münchener Biennale, im Onassis Zentrum Athen, am Teatro Sao Luiz in Lissabon, im Concertgebouw Amsterdam und an der Deutschen Oper Berlin geplant. Seit 2018 hält sie Meisterkurse und Vorlesungen zu dem Thema Zeitgenössische Vokalmusik auf universitärem Niveau, z. B. an der New York University oder University of California Berkeley und Davis in den USA. Seit 2020 entwickelt und präsentiert sie das Projekt VOICE.ONLY, ein mutige zeitgenössische Konzertreihe und ein Forschungsprojekt, das sich mit den verschiedensten Facetten der Stimme solo oder in Kombination mit Einzelinstrumenten auseinandersetzt. Ein Teil daraus ist VOICE.ONLY: Shades of Solitude – ein Projekt mit neukomponierten Werken für eine Altstimme alleine, das sich mit dem Thema Alleinsein beschäftigt und auch 2022 mit neuen Ausgaben weitergeführt wird.

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Klaus Lang (AUT)

Klaus Lang (*1971 in Graz) lebt in Steirisch Lassnitz (Österreich). Er studierte Komposition und Musiktheorie (bei H.M. Preßl, B. Furrer and Y. Pagh-Paan) und Orgel. Klaus Lang liebt Tee. Was er nicht mag sind Rasenmäher und Richard Wagner. Musik wird von Klaus Lang nicht als Mittel gebraucht, um außermusikalische Inhalte zu transportieren, seien es Affekte, philosophische oder religiöse Ideen, politische Programme, Werbeslogans etc.. Musik ist für ihn keine Sprache die der Kommunikation außermusikalischer Inhalte dient, sie ist ein freies für sich stehendes akustisches Objekt. In seinen Arbeiten wird Klang nicht benutzt, er wird hörend erforscht und ihm wird die Möglichkeit gegeben seine ihm innewohnende reiche Schönheit zu entfalten. Wenn Klang nur Klang ist (und auf nichts anderes verweisen soll), gerade dann wird er als das wahrnehmbar, was er eigentlich ist, nämlich als ein zeitliches Phänomen, als hörbare Zeit. Die Zeit als das eigentliche Material des Komponisten ist für Klaus Lang also auch zugleich zentraler Gegenstand der Musik. Musikalisches Material ist durch das Klingen wahrgenommene Zeit, der Gegenstand von Musik das hörende Erlebnis von Zeit.
Musik ist hörbar gemachte Zeit.

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Hannes Kerschbaumer (IT)

Hannes Kerschbaumer, geboren 1981 in Brixen (Südtirol, Italien). Kompositionsstudien bei Gerd Kühr, Pierluigi Billone und Beat Furrer an der Kunstuniversität Graz. Weiterführende Studien bei Georg Friedrich Haas an der HfM Basel.

Seine Werke wurden bei Festivals wie den Internationalen Ferienkursen Darmstadt (2010), Wien Modern, Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Klangspuren Schwaz, Wittener Tagen neuer Kammermusik, Transart, u.v.a. uraufgeführt. Zusammenarbeit mit Ensembles wie dem Arditti Quartet, Klangforum Wien, PHACE, NAMES, Ensemble Schallfeld, TENM, Haydn Orchester Bozen/Trient, Orchestra del Teatro La Fenice Innstrumenti u.v.a.

Sein kompositorisches Schaffen wurde mehrfach ausgezeichnet, darunter der SKE Publicity Preis 2015, das Staatsstipendium für Komposition (2016) und der Erste-Bank-Kompositionspreis (2017) u.a.

Gewinner des Musiktheater-Wettbewerbes OPER.A 20.21 der Haydn Stiftung (2017) mit „GAIA – a dystopian vision“.

Er ist Mitbegründer des ensemble chromoson, sowie Kurator von „INAUDITO/UNERHÖRT“.

Ausgewählte Werke erscheinen seit Herbst 2019 beim Verlag edition gravis.

Seit 2020 Lehrstuhl für Harmonielehre und Analyse an der Musikhochschule C. Monteverdi Bozen.